Die Vorsorgeanalyse – im Französischen auch analyse de prévoyance genannt – ist ein zentrales Instrument zur Bewertung der finanziellen Absicherung im Falle von Krankheit, Unfall, Erwerbsunfähigkeit oder Tod. Sie wird sowohl in der privaten als auch betrieblichen Alters- und Risikovorsorge eingesetzt, um Versorgungslücken zu erkennen und individuelle Lösungen zu entwickeln.


1. Was ist eine Vorsorgeanalyse?

Eine Vorsorgeanalyse ist eine strukturierte Bewertung deiner aktuellen finanziellen Absicherung in Bezug auf:

  • Altersvorsorge (Rente)
  • Erwerbsunfähigkeit
  • Hinterbliebenenabsicherung (z. B. für Familie im Todesfall)
  • Krankheit und Pflege

Sie zeigt auf, welche Leistungen aus gesetzlichen, betrieblichen und privaten Quellen zu erwarten sind – und ob diese ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.


2. Warum ist eine Vorsorgeanalyse wichtig?

Viele Menschen verlassen sich auf die gesetzliche Rentenversicherung oder Krankenkasse – doch die Realität zeigt: Diese Absicherungen reichen oft nicht aus. Eine fundierte Vorsorgeanalyse hilft dir:

  • Versorgungslücken frühzeitig zu erkennen
  • maßgeschneiderte Lösungen (z. B. private Rentenversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung) zu finden
  • Angehörige im Ernstfall finanziell zu schützen
  • deine finanzielle Zukunft selbstbestimmt zu planen

3. Bestandteile einer Vorsorgeanalyse

Eine umfassende Vorsorgeanalyse betrachtet folgende Elemente:

a) Einkommenssituation

  • Aktuelles Einkommen (brutto/netto)
  • Entwicklung des Einkommens bis zum Renteneintritt

b) Soziale Absicherung

  • Gesetzliche Rentenansprüche
  • Leistungen bei Erwerbsunfähigkeit oder Tod
  • Pflegeabsicherung

c) Betriebliche Altersvorsorge

  • Bestehende Betriebsrenten
  • Direktversicherungen, Pensionskassen oder Pensionsfonds

d) Private Vorsorge

  • Riester-, Rürup- oder Lebensversicherungen
  • Fondsgebundene Rentenprodukte
  • Immobilienbesitz oder sonstige Vermögenswerte

4. Wie läuft eine Vorsorgeanalyse ab?

In der Regel erfolgt die Analyse in folgenden Schritten:

  1. Datenerhebung: Erfassung persönlicher und finanzieller Daten.
  2. Status-Quo-Ermittlung: Darstellung der heutigen Absicherung in verschiedenen Szenarien (z. B. Tod, Krankheit, Rente).
  3. Lückenanalyse: Berechnung der Differenz zwischen aktuellem Schutz und tatsächlichem Bedarf.
  4. Lösungsvorschläge: Entwicklung individueller Vorsorgestrategien.

5. Wer bietet Vorsorgeanalysen an?

  • Versicherungsberater und Makler
  • Banken und Vermögensberater
  • Unabhängige Finanzplaner
  • Online-Tools von Versicherungen oder Finanzportalen

Achte bei der Wahl eines Anbieters auf Unabhängigkeit, Transparenz und eine nachvollziehbare Berechnung.


6. Wann sollte man eine Vorsorgeanalyse machen?

Je früher, desto besser. Besonders sinnvoll ist eine Analyse in folgenden Lebensphasen:

  • Berufseinstieg
  • Familiengründung
  • Immobilienkauf
  • Selbstständigkeit
  • Scheidung oder Trennung
  • Eintritt ins Rentenalter

Da sich Lebensumstände ändern, sollte die Analyse regelmäßig (z. B. alle 2–3 Jahre) aktualisiert werden.


7. Fazit: Sicherheit durch Planung

Die Vorsorgeanalyse ist ein essenzielles Instrument für jeden, der seine finanzielle Zukunft aktiv gestalten will. Sie schafft Klarheit, schützt vor bösen Überraschungen und ermöglicht gezielte Entscheidungen. In einer Zeit wachsender Unsicherheit ist sie ein wichtiger Baustein für langfristige Sicherheit – für dich und deine Familie.

By letrank