Sogenannte Cobots beziehungsweise kolloborative Roboter haben sich zu einem zentralen Thema in der Industrie entwickelt. Es handelt sich dabei um Roboter, welche so konzipiert sind, dass sie sicher mit Menschen zusammenarbeiten können. Dadurch lassen sich Produktionsprozesse sicherer und effizienter gestalten. Auch wenn die besondere Technologie weiter an Popularität gewinnt, existieren jedoch einige Missverständnisse im Hinblick auf ihre Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten. Diese werden hier thematisiert.
Hauptmissverständnisse
Als Hauptmissverständnisse kristallisieren sich folgende heraus:
- Es wird häufig behauptet, dass kolloborative Roboter menschliche Arbeitskräfte ersetzen. Die Realität ist aber eine andere: Diese Roboter sind vielmehr für die Zusammenarbeit mit Menschen konzipiert. Dabei geht es um die Steigerung der Produktivität und Automatisierung repetitiver Aufgaben. So können solche Roboter einige Aufgaben übernehmen und Mitarbeitern die Konzentration auf kreativere und anspruchsvollere Aufgaben ermöglichen.
- Auch wird immer wieder verbreitet, dass diese Roboter gefährlich für Menschen seien. In Wirklichkeit sind kolloborative Roboter allerdings so gestaltet, dass sie in der Lage sind, problemlos und sicher mit Menschen zu interagieren. Dazu trägt ihre Ausstattung mit innovativen Sensoren sowie Sicherheitsvorkehrungen bei. Auf diese Weise lassen sich Kollisionen vermeiden. Keine Frage: Ein kolloborativer Roboter oder Cobot unterliegt strengen Sicherheitsstandards und entsprechenden -normen. So soll gewährleistet werden, dass sie für die Mitarbeiter keine Gefahr darstellen.
- Nicht selten hört man auch, dass kolloborative Roboter jede Aufgabe übernehmen könnten. Auch hier handelt es sich um eine Fehlinformation beziehungsweise ein Missverständnis. Solche Roboter sind in der Regel nicht in der Lage, jede erdenkliche Aufgabe zu übernehmen. Gleichwohl erweisen sich derartige Roboter nicht nur für repetitive Aufgaben als prädestiniert, sondern auch für ergonomisch anspruchsvolle Aufgabenstellungen, bei denen eine Entlastung der Mitarbeiter möglich ist. Demgegenüber ist für komplexere Aufgaben oder aber solche, welche spezifisches Fachwissen erfordern, weiterhin die menschliche Arbeitskraft notwendig.
Weitere Missverständnisse
Damit noch nicht genug:
– Auch hält sich hartnäckig die Einschätzung, dass die in Rede stehenden Roboter teuer und (deshalb) lediglich für große Unternehmen geeignet seien. Diese Einschätzung ist wohl darauf zurückzuführen, dass viele fälschlicherweise davon ausgehen, dass ein Cobot eine kostspielige Investition darstellt und sich damit ausschließlich für große Unternehmen als rentabel erweist. Tatsächlich haben sich in den letzten Jahren die Kosten für diese Roboter reduziert. Hinzu kommt, dass verschiedene Größen beziehungsweise Modelle existieren, welche den unterschiedlichen Anforderungen der Unternehmen gerecht werden. Entsprechend sind Cobots durchaus in der Lage, sowohl kleinen als auch großen Unternehmen kosteneffiziente Angebote zu unterbreiten.
– Darüber hinaus sind immer wieder Aussagen zu vernehmen, welche sich auf die Programmierung kolloborativer Roboter beziehen. Demnach seien letztere, schwer zu programmieren. Dies stimmt so nicht: Sie sind vielmehr mit benutzerfreundlichen Programmierschnittstellen ausgestattet. Somit können auch relativ unerfahrene Benutzer Programmierungen vornehmen. In diesem Kontext erweisen sich die intuitive Bedienung sowie visuelle Programmierung als vorteilhaft – so wird es einfach, für solche Roboter Aufgaben zu definieren und anzupassen.
Fazit
Insgesamt erweisen sich kolloborative Roboter als eine spannende und innovative Technologie, welche die Art und Weise unseres Arbeitens verändert. Sie bieten Unternehmen zahlreiche Vorteile. Dabei unterstützen sie menschliche Arbeitskräfte, verbessern die Arbeitssicherheit und erhöhen die Flexibilität im Produktionsprozess. Nicht vergessen werden sollte auch unbedingt, dass diese Roboter sich tatsächlich nicht auf einzelne Branchen beschränken. Es erscheint jedoch wichtig, die skizzierten Missverständnisse auszuräumen, um ein realistisches Verständnis ihrer Einsatzmöglichkeiten zu gewinnen. Auch erweisen sich diese Roboter nicht als Ersatzarbeiter, sondern vielmehr als Partner, welche zur Erweiterung unserer Fähigkeiten und letztlich auch zur Weiterentwicklung der Arbeitswelt beitragen.